Stein am Rhein: Nein zur «Maulwurf-Politik»
Wieder mal Löcher graben und in die Zukunft blinzeln? Millionenteure Tiefgaragen ohne klare Nutzung in der Fridau würden das Altstadtsterben beschleunigen.
Die Initiative «Infrastrukturen» spricht einen wunden Punkt an – wie entwickelt sich Stein am Rhein weiter? Nur trifft auf die Initiative auch das zu, was sie dem Stadtrat vorwirft: den fehlenden Blick aufs Ganze. Warum sollen Einrichtungen die schon Räumlichkeiten belegen, in andere verlegt werden? Warum sollen die Kita oder das Rathaus umziehen? Was wird dann aus dem Rathausgebäude? Steht es jahrelang leer, wie das ehemalige Gebäude der Post? Mit der Initiative wird ein schädlicher Trend noch verstärkt: die Altstadt wird ausgehöhlt und stirbt aus, dafür werden am Rand Neubauten erstellt. Immer mehr Immobilien in der Altstadt stehen leer. Im Gegenteil, die Stadtverwaltung, die Kita oder auch «Alterswohnungen» sollen nicht in peripheren Neubauten verlegt werden, sondern dazu beitragen, das gewachsene Zentrum zu beleben.
Tiefgaragen nützen Altstadtbewohnern nichts
Die letzte Vorlage für ein unterirdisches Parkhaus hätte 17 Mio. gekostet (für nur 200 Parkplätze), hat enorme Summen in der Planung verschlungen und wurde schliesslich vom Volk verworfen. Immerhin hätte dieses Parkhaus den Altstadtbewohnern die Möglichkeit geboten, Plätze in der Nähe zu mieten. Das trifft auf dem Standort Fridau/Heinz in keiner Weise zu. Bevor wieder Unkosten entstehen und jahrelang projektiert wird, sollen grundsätzliche Fragen der Verkehrsführung beantwortet werden: Wo können Touristen abgefangen werden, bevor sie in der Stadt herumkurven und Parkplätze suchen? Wo können Reisecars ausserhalb der Stadt abgestellt werden?
Deshalb empfiehlt die ÖBS Stein am Rhein die Initiative «Infrastrukturen» abzulehnen.