Darum geht es: Ein Referendumskomitee aus SVP, EDU und FdP stellt sich gegen das Stadtbudget 2023, weil seine Forderung nach 3% Steuersenkung nicht erfüllt wurde. Dies sei bei 4,75% Lohnsummenerhöhung und jährlichen Mehreinnahmen gegenüber Budget sowie einem hohen Eigenkapital nicht akzeptierbar.
 
Die Vertreterinnen und Vertreter der Grünen im Grossen Stadtrat sind entschieden anderer Meinung, zusammen mit SP, GLP, Mitte, EVP dem Grossen Stadtrat und dem Stadtrat. Dies aus folgenden Gründen:
 
1. Die Erhöhung der Lohnsumme um 4,75% gliedert sich in
1,75% Teuerungsausgleich für alle Mitarbeitenden (effektive Teuerung =3%)
und 2,75% für individuelle, leistungsbezogene Lohnanpassungen.
Mit diesem Schritt will die Stadt einen Vorsprung des Kantons wettmachen,
der 2019 erheblich grosszügigere Lohnanpassungen als die Stadt vornahm.  
Die Stadt hinkt seither hinterher und ist als Arbeitgeberin nicht mehr attraktiv.  43 Stellen sind offen, 25 davon allein in der Betreuung.
 
2. Die Stadt steht vor zahlreichen Aufgaben mit hohen Kostenfolgen:
Sanierung Stadthausgeviert, Kammgarnareal, KSS, Bahnhofplatz, Ergänzung E-Bus-Flotte, Klimamassnahmen, Um-/Ausbau Verkehrsnetz für Velo- und Fussverkehr u.a.m.
 
Dringend: Im Bildungsbereich endlich geleitete Schulen! Zudem erfordern wachsende Schülerzahlen zusätzlichen Schulraum und Anpassung der Räume für zeitgemässen Unterricht (Gruppen-, Therapieräume etc.)
 
Blick in die Zukunft: Konjunkturprognose ungewiss!
Die üppigen Steuerüberschüsse dank Unternehmenssteuern der letzten Jahre sind aufgrund des künftig zwingenden OECD Steuersatzes (15%) keineswegs gesichert.
Darum plant der Stadtrat mit -1% Steuersenkung vorsichtig, weil die Erfahrung zeigt,
eine Wiederanhebung des Steuerfusses bei sinkenden Steuereinnahmen ist faktisch ausgeschlossen. Wer stimmt schon höheren Steuern zu.
Stattdessen wird, sobald es eng wird, gespart – bei der Bildung, im Sozialbereich,
Kultur und künftig absehbar auch bei Klimamassnahmen.
 
Wer vor dem immensen Investitionsbedarf über Jahre, vor unsicheren Wirtschaftsprognosen und OECD Steuerfolgen die Augen schliesst, spielt
Blinde Kuh. Da machen wir nicht mit.
 
Darum JA zum fairen und ausgewogenen Budget des Stadtrates und des Grossen Stadtrates.